Rückbildungsgymnastik: Wie du deinen Körper nach der Geburt stärken kannst
Die Geburt eines Kindes ist ein wundervolles, aber auch herausforderndes Erlebnis, das den Körper einer Frau stark beansprucht. Rückbildungsgymnastik ist eine effektive Methode, um den Körper nach der Geburt zu stärken und wieder in Form zu bringen. In diesem Artikel erfährst du, was Rückbildungsgymnastik ist, welche Vorteile sie bietet und wie du sie in deinen Alltag integrieren kannst.
Was ist Rückbildungsgymnastik?
Rückbildungsgymnastik, oft auch als postnatale Gymnastik bezeichnet, ist ein speziell entwickeltes Trainingsprogramm, das darauf abzielt, den Körper nach der Entbindung zu unterstützen. Während der Schwangerschaft verändert sich der Körper einer Frau erheblich: Die Bauchmuskulatur dehnt sich, das Becken wird belastet und das Bindegewebe kann schwächer werden. Die Rückbildungsgymnastik konzentriert sich darauf, die Muskulatur zu stärken, die Körperhaltung zu verbessern und Rückenschmerzen vorzubeugen. Außerdem hilft sie, das Körperbewusstsein zu schärfen und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern.
Die Vorteile der Rückbildungsgymnastik
Rückbildungsgymnastik hat zahlreiche Vorteile für frischgebackene Mütter. Hier sind einige der wichtigsten:
- Stärkung der Beckenbodenmuskulatur: Die Geburt kann die Beckenbodenmuskulatur stark beanspruchen. Durch gezielte Übungen kann diese Muskulatur trainiert und wieder gestärkt werden, was Inkontinenz problemmindernd entgegentreten kann.
- Verbesserung der Körperhaltung: Schwangerschaft und Geburt führen häufig zu einer veränderten Körperhaltung, die Rückenschmerzen verursachen kann. Rückbildungsgymnastik hilft, die Muskulatur zu stabilisieren und eine gesunde Haltung wiederherzustellen.
- Stärkung der Bauchmuskulatur: Die Bauchmuskeln dehnen sich während der Schwangerschaft, und es ist wichtig, sie wieder zu aktivieren. Rückbildungsgymnastik zeigt dir, wie du deine Bauchmuskeln sanft und effektiv stärken kannst.
- Steigerung des Wohlbefindens: Physische Aktivität setzt Glückshormone frei und kann somit das allgemeine Wohlbefinden steigern. Rückbildungsgymnastik ist eine hervorragende Möglichkeit, dich nach der Geburt wieder fit und wohl in deiner Haut zu fühlen.
- Soziale Interaktion: Viele Rückbildungskurse bieten eine tolle Gelegenheit, andere Mütter kennenzulernen und Erfahrungen auszutauschen, was die soziale Unterstützung nach der Geburt immens fördern kann.
Wann solltest du mit der Rückbildungsgymnastik beginnen?
Der ideale Zeitpunkt, um mit der Rückbildungsgymnastik zu beginnen, variiert je nach Geburt. In der Regel wird empfohlen, frühestens sechs bis acht Wochen nach einer vaginalen Geburt und acht bis zwölf Wochen nach einem Kaiserschnitt zu starten. Es ist wichtig, vor dem Beginn des Trainings mit deinem Arzt oder deiner Hebamme zu sprechen, um sicherzustellen, dass du bereit bist.
Welche Übungen gehören zur Rückbildungsgymnastik?
Rückbildungsgymnastik umfasst eine Vielzahl von Übungen, die auf die unterschiedlichen Bereiche des Körpers abzielen. Hier sind einige grundlegende Übungen, die du in deinen Rückbildungsprozess integrieren kannst:
- Beckenbodenübungen: Diese Übungen helfen, die Beckenbodenmuskulatur zu stärken. Eine einfache Übung ist das Anspannen und Entspannen der Muskeln im Beckenboden. Du kannst dir dabei vorstellen, dass du versuchst, den Urinfluss zu stoppen. Halte die Spannung einige Sekunden und entspanne dann.
- Brücke: Leg dich auf den Rücken, die Knie sind angewinkelt und die Füße stehen hüftbreit auf dem Boden. Hebe dein Becken an, indem du die Gesäßmuskulatur und den Beckenboden anspannst, bis dein Körper eine gerade Linie von den Schultern bis zu den Knien bildet. Halte die Position kurz und senke dann das Becken wieder ab.
- Bauchkernaktivierung: Lege dich auf den Rücken, atme tief ein und spanne beim Ausatmen deine Bauchmuskeln an. Achte darauf, dass dein unterer Rücken auf dem Boden bleibt. Diese Übung hilft, die Bauchmuskeln zu aktivieren und zu stärken.
- Sitzende Vorbeuge: Setze dich auf den Boden, die Beine ausgestreckt. Beuge dich langsam nach vorne und versuche, mit den Händen deine Füße zu erreichen. Diese Übung dehnt die hintere Beinmuskulatur und hilft, Verspannungen im Rücken zu lösen.
- Seitenlage mit Beinanhebung: Lege dich auf die Seite, stütze dich auf den Ellenbogen. Hebe das obere Bein kontrolliert an und lasse es wieder sinken. Diese Übung stärkt die seitlichen Oberschenkelmuskeln und stabilisiert die Hüfte.
Rückbildung - Die besten Yoga Übungen, wie du nach der Geburt deinen...
Tipps zur Integration von Rückbildungsgymnastik in den Alltag
Um die Rückbildungsgymnastik erfolgreich in deinen Alltag zu integrieren, hier einige praktische Tipps:
- Setze dir feste Zeiten: Plane feste Zeiten für deine Übungen ein, um einen Routine zu entwickeln. Ob morgens, während der Mittagsschlafzeit des Babys oder abends - finde einen Zeitpunkt, der für dich passt.
- Finde Unterstützung: Schließe dich einer Rückbildungsgymnastik-Gruppe oder einem Kurs an, um die Motivation zu steigern und andere Mütter kennenzulernen.
- Übe, wenn das Baby schläft: Nutze die Zeit, während dein Baby schläft, um deine Rückbildungsübungen zu machen.
- Sei geduldig: Der Körper benötigt Zeit, um sich zu erholen. Sei nachsichtig mit dir selbst und setze dir realistische Ziele.
- Verknüpfe Übungen mit alltäglichen Tätigkeiten: Du kannst Beckenbodenübung oder Bauchspannung auch beim Stillen, beim Schieben des Kinderwagens oder beim Kochen durchführen.
Fazit
Rückbildungsgymnastik ist eine wertvolle Unterstützung für Frauen, die nach der Geburt ihren Körper wieder stärken und in Form bringen möchten. Die Kombination von gezielten Übungen und sozialen Kontakten trägt dazu bei, das physische und psychische Wohlbefinden zu steigern. Nutze die wertvolle Zeit, die du mit deinem Baby verbringst, um auch etwas für dich selbst zu tun. Denke daran, dass jeder Körper unterschiedlich ist und es wichtig ist, auf die eigenen Bedürfnisse zu hören. Informiere dich vor Beginn der Rückbildungsgymnastik und entdecke, wie du dich Schritt für Schritt wieder wohl in deinem Körper fühlen kannst.
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